
 
Die Streitschrift von Bodo Gaßmann ist erschienen!
Moral als geistige Waffe gegen das
kapitalistische System
Eine Streitschrift in fünf Akten
Wenn der Kapitalismus zu einem System zusammengeschossen ist, dann bedarf es eines universalen Prinzips, um ihn als Ganzen zu kritisieren. Das ist und bleibt das Moralgesetz von Kant. Klima retten mit einzelnen Aktionen ist bloßer Reformismus und zum Scheitern verurteilt, wenn nicht die Produktionswiese insgesamt abgeschafft wird. Das fordert die Einsetzung des Menschen als Selbstzweck.

ISBN 978-3-929245-23-3 (296 S.; 21,- €)
buecher@erinnyen.de
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Abstrakt
Die Vernunftmoral mit ihrem Moralgesetz, nach dem wir immer auch Selbstzweck sein sollen, ist keine platonische Idee im geistigen Himmelreich wie die „moralischen Werte“, sondern verlangt diesen Imperativ praktisch anzuwenden, wenn wir ohne Herrschaft und Krieg überleben wollen.
Der Autor zeigt an der Ausbeutung der Lohnabhängigen, an dem verselbständigten Zwang zur Kapitalakkumulation mit der Folge des heutigen Handelsimperialismus und seiner Ideologie des „wertebasierten“ oder „ethischen Imperialismus“, dass die davon Betroffenen, letztlich wir alle, zum bloßen Mittel des kapitalistischen Systems geworden sind.
Selbst die beginnende Klimakatastrophe hat als entfremdeten Grund den unbeherrschbaren Mechanismus des Kapitalwachstums, der die Menschheit als Ganze schädigt, also zum bloßen Mittel macht, damit gegen das Moralgesetz verstößt. Diese Einsichten verbieten einen bloßen Reformismus in der Klimabewegung und anderen Bereichen.
Das bisher Empirie freudigste Buch von Gaßmann belegt: Die systemischen Verstöße gegen das Moralgesetz schädigen uns und unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Damit die Herrschaft des Kapitals abgesichert werden kann, verschärfen die bürgerlichen Politiker unter dem Schein der Terrorbekämpfung ständig die Polizeigesetze mit dem Ziel, wirksam eine mögliche massenmäßige praktische Kritik an dieser Dynamik der Ökonomie durch einen staatlichen Ausnahmezustand gewaltsam zu ersticken.
Die Moral im Kampf wendet sich auch gegen die geistige Tradition der Neofaschisten, die als ihren Kern einen Autoritarismus fordert. Insbesondere der „geistige Vater der Neuen Rechten“, Carl Schmitt, wird theoretisch dekomponiert und seine praktischen Konsequenzen als menschenfeindlich kritisiert.
Es gibt aber auch einen linken moralischen Nihilismus, der das einzige vernünftige Argument bekämpft, in dem sich die Kritik an allen Erscheinungen der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer imperialen Politik bündeln. Die scheinbare kritische Intention dieses zynischen Amoralismus weist dadurch bereits auf neue Formen der Herrschaft wie etwa den „Stalinismus“ hin.
ISBN 978-3-929245-23-3 Preis: 21,– €

Inhalt
Einleitung 8
Begriffliches Präludium / Die Grundgedanken dieser Streitschrift 10 / Geltung und Genesis der Wahrheit philosophischer Gedanken 11 / Genaue Begrifflichkeit 12 / Gegen das Moralisieren 14 / Zum Aufbau dieses Buches 15 / Philosophie und Praxis 16
Erster Akt
Kritik der Unmoral des kapitalistischen Systems
1. Die Fakten sind keine Erklärung des Wesens der Erscheinungen, demonstriert am Beispiel des (ethischen) Imperialismus 17
Erster Exkurs zur Kapitalanalyse:
Das Wesen der Erscheinungen 18
2. Der Imperialismus der Bundesrepublik in seiner Geschichte 22
Frankos Spanien / Chiles Diktator Pinochet / „Wandel durch Handel“
3. Die „imperiale Lebensweise“ 34
Die imperiale Lebensweise am Beispiel unseres Konsums 35 / Die sozialen Auswirkungen unseres Konsums 39 / Die Folgen unseres Konsums auf die Natur 41
4. Über die Deformation der Lohnabhängigen und ihre
Reflexionsfähigkeit 42
Klassenbewusstsein muss gelehrt und gelernt werden / Die Gesinnung des Untertan / Trump-Anhänger und die mangelnde Urteilskraft 44 / Exkurs zur Rezeption einiger Gedanken von Adorno 47
Zweiter Exkurs zur Kapitalanalyse:
Welche Bedeutung haben ökonomische
Gesetzmäßigkeiten? 49
5. Die beginnende Klimakatstrophe und die Politik der
kapitalistischen Regierungen 51
Die naturwissenschaftlichen Hintergründe / Der Spielraum der bürgerlichen Politiker 52 / Die tatsächlichen Maßnahmen der bürgerlichen Politiker 54 / Die Kipppunkte der Klimakrise und der Begriff der Apokalypse 57 / Die mögliche antikapitalistische Lösung der Klimakrise 59 / Das moralische Moment der Klimaaktivisten 63
Zweiter Akt
Das Kriterium der Kritik an den herrschenden
Verhältnissen – das Moralgesetz 64
6. Das Recht universaler Geltung
Von der Notwendigkeit der Universalität des Denkens
7. Ein rationaler Begriff der Moral und das Moralgesetz 70
Moral allgemein / Das Moralgesetz der Vernunftmoral als Bedingung der Möglichkeit einer friedlichen Gesellschaft 72 / Falsche Vorstellungen über Moral / Der Mensch als bloßes Mittel der Kapitalproduktion. Zur gesellschaftlichen Begründung des Moralgesetzes 76 / Autonomie und Heteronomie 78 / Zur Begründung des Moralgesetzes aus der praktischen Vernunft 81 / Der Primat der praktischen Vernunft über die theoretische / a) Allgemeine pragmatische Begründung des Moralgesetzes 82 / b) Der Mensch als Zwecke setzendes Wesen 84 / c) Die Begründung des Moralgesetzes aus negativer Ontologie 85
8. Die Ideologie der moralischen Werte und die Vernunftmoral
Die systemische Unmoral des Kapitalismus90
Die vorherrschende Moral in der kapitalistischen Gesellschaft / Kritik der moralischen Werte und ihrer ideologischen Funktion 94 / Die Begründung der moralischen Werte aus dem „Gemüt“ und dessen Ontologisierung 96 / Die subjektive moralische Wertlehre 97 / Ökonomischer Wertbegriff und moralische Werte 101
9. Weitere Verfallsformen der Moral 102
Eklektizistisches Wertegeschwafel. Evolutionistische Ideologie und empirische Oberflächlichkeit / Linker moralfreier Zynismus 108/ Kritik der Antimoral 111
Dritter Exkurs zur Kapitalanalyse: 114
Die normativen Grundlagen der Kapitalanalyse
Das Moralgesetz als normatives Kriterium der Kritik 117
Dritter Akt
Die Scheinlösungen der Probleme nach der
reaktionären Ideologie und ihrer Antimoral 119
Allgemein zur Philosophie und Ideologie
10. Herrschaftliche Argumentationsformen 122
Die Problematik der Herrschaft und die Idee vom guten Leben am Beispiel von Thomas von Aquins Reflexion über die Fürsten
11. Die reaktionäre Philosophie und ihre Antimoral
in der Geschichte 128
Zur Einleitung: Der Bürgerkrieg als Folge mangelnder staatlicher Gewalt am Beispiel Haiti 129 / Die historischen Voraussetzungen von Hobbes 130 / Die Begründung des absoluten Monarchen durch Hobbes 131 / Kritik des absoluten Monarchen durch John Locke 135
12. Die reaktionäre Philosophie in der gegenwärtigen Epoche als
Antimoral 137
Reaktionäre Philosophie bei Carl Schmitt im 20. Jahrhundert / Das Wesen des Politischen 139 / Kritik der Methode von Schmitt / Carl Schmitt über den Krieg 141 / Reflexion der philosophischen Hintergründe von Carl Schmitt 142 / Moral bei Carl Schmitt 145 / Hobbes „Leviathan“ und die Kritik von Carl Schmitt daran 148 / Der Antisemitismus von Carl Schmitt 151 / Kritik an Carl Schmitts reaktionärer Philosophie und seiner Reduktion der Vernunft auf instrumentelle 152 / Eine Anmerkung zum Rechtspositivismus 156 / Die „Neutralität der Technik“, die Reduktion auf technische Vernunft, die Irrationalität der Dezision und die Selbstliquidierung des Politischen bei Carl Schmitt 157
13. Die literarische Strategie reaktionärer Philosophie
und ihre Tradition u. a. am Beispiel von
Reinhardt Kosellecks „Kritik und Krise“ 161
Moderne Philosophie seit der Aufklärungsperiode im 18. Jahrhundert / Antivernunft bei Nietzsche 163 / Die Fundamentalontologie von Heidegger und sein politischer Existenzialismus 166 / Die historische Konstellation nach 1945 168 / Kosellecks autoritäre Staatsideologie und sein Antimoralismus 169 / Zu der grundlegenden philosophischen Position von Koselleck 170 /Die Dialektik von „Kritik und Krise“ in Kosellecks Buch 171 / Exkurs: Zum Begriff absoluter Souverän und Absolutismus 172 / Zu Locke und Kant bei Koselleck 174 / Verunglimpfung der Moral 175 / Kosellecks Kritik an der Geschichtsphilosophie 179 / Schlussfolgerungen aus der Antimoral für ein emanzipatorisches Denken 182
14. Ausblick auf die reaktionäre Argumentation heute 184
Vierter Akt
Die Transformation der Demokratie durch
bürgerlich demokratische Politiker 190
15. Eine mögliche sozialistische Bewegung und
der bürgerliche Staat 190
16. Der Zusammenhang von Ökonomie und Politik 196
Exkurs zum Streikrecht 196 / Ein Tag: Meldungen aus „LabourNet Germany“ 198
17. Innerstaatliche Feinderklärung am Beispiel
des Verfassungsschutzes 200
Der Verfassungsschutz als Mittel der Transformation
18. Die Transformation des Rechtsstaates 207
Den liberalen Rechtsstaat verteidigen? 210
19. Die Beseitigung der Grundrechte durch
den permanenten Ausnahmezustand 211
Diktatur und Ausnahmezustand / Der imperiale Ausnahmezustand 216 / Tendenzen zur Oligarchie 218
Fünfter Akt
Die Moral im Kampf und ihre Strategie gegen
die Hegemonie der bürgerlichen Ideologie 224
Einleitung
20. Auf das Allgemeine kommt es an – Philosophie als
Totalitätswissenschaft 225
Das Dilemma der Moral im Kampf 227 / Moral, Emotionen und Umstände 227 / Marx‘ allgemeine Beobachtung der Arbeiterklasse 231 / Die tiefenpsychologischen Hemmungen der Moral 232 / Moral und Interesse 237
21. Das Moralgesetz und das kapitalistische System –
eine Rekapitulation 239
Vorweg eine Anmerkung / Das universale Moralgesetz als entscheidendes Kriterium der Kritik am kapitalistischen System als Ganzem 239 / Ein Gespräch zwischen dem Autor und einem machiavellistischen Manager eines Großkonzerns 241
22. Die Strategie der Moral im Kampf – gegen
bloßen Reformismus 247
Resultate / „Hegemonie“ 248 / Die Aufklärung durch Marx am Beispiel der Religion bzw. Ideologie 250 / Feind, Gegner, Mensch und das kapitalistische System 251 / Eine Warnung: Moral fundierte Kritik heißt nicht, den Anderen zu moralisieren 256 / Eine Anmerkung zur Propaganda 259 / Die Grenzen der Moral im Kampf 260 / Brutalität und Skrupel – Täter und Opfer 261 / Ziviler Ungehorsam 264
23. Die moralische Aktion – Beispiele 268
Die Gelehrtenrepublik / Die moralische Aktion 269 / Brechts soziologisches Experiment als moralische Aktion 274 / „Black Lives Matter“ 278 / Aufklärung über Vorhaben der Neuen Rechte – „Remigration“ 279 / „Frau Leben Freiheit“ 281 / Pazifismus als moralische Aktion? 283 / Reflexion und Aktion 288
Literatur 291

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